„Höher, schneller, weiter“ – Die Olympischen Spiele 2012 in London

„Dabei sein ist alles!“ So lautet das Jahrhunderte alte Motto der Olympischen Spiele der Neuzeit. Mit einer bunten und einfach nur schönen Eröffnungsfeier, bei der unter anderem Queen Elisabeth II. zum „Filmstar“ avancierte, wurden am 25. Juli 2012 die 30. Olympischen Spiele der Neuzeit feierlich eröffnet. Natürlich steht auch dieses Mal alles im Zeichen des Credos „höher, schneller, weiter“. Jeder möchte eine der begehrten Medaillen, die neben den königlichen Kronjuwelen im London Tower aufbewahrt werden. Lesen Sie nun ein Resümee zu den bisherigen Wettkampftagen, deutsche Medaillen und Enttäuschungen.

Das Schwimmdebakel von London

Seit 1932 gab es für die deutsche Schwimm-Auswahl bei Olympischen Spielen immer mindestens eine Medaille. Immer konnten deutsche schon an den ersten Wettkampftagen, an denen traditionell die Schwimmwettbewerbe stattfinden, olympisches Edelmetall bejubeln. In London war das nicht so. Alles in Allem blieben Paul Biedermann, Britta Steffen und viele andere deutsche Schwimmer hinter den eigenen und den Erwartungen der Millionen Fernsehzuschauer zurück. Über die Gründe hierfür, über die in verschiedenen Medien kontrovers diskutiert wurde, können letztendlich nur die Athleten selbst Aufschluss geben. Zu behaupten, der olympische Geist fehle manchem Athleten, ist hierbei sicherlich der falsche Ansatz. Bleibt zum Abschluss noch die die Silbermedaille über die 10.000 Meter. Für alle anderen bleibt die Maxime: 2016 sind in Brasilien die nächsten Olympischen Spiele. Es kann nur besser werden.

Der „sanfte Weg“ zum Edelmetall – Judo in London

Zwei Mal Silber und zwei Mal Bronze: So lautet die überaus freudige Medaillenbilanz der deutschen Judoka. Mit einer überzeugenden Leistung eröffnete Ole Bischof am 31.Juli die deutschen Judo-Festspiele. Kerstin Thiele – mit Silber am Tag darauf – Dimitri Peters – Bronze am 2.August – und Andreas Tölzer – Bronze am 3.August – ließen die deutsche Mannschaft ebenfalls jubeln.

Hockey und Volleyball

Während die deutschen Volleyball-Herren im olympischen Turnier im Viertelfinale an Bulgarien scheiterten und ohne Medaille den Heimweg antreten mussten, war den Herren der Hockeymannschaft, die schon 2008 in Peking die Goldmedaille ergattern konnten ein Platz im Finale und somit mindestens die Silbermedaille beschert. Durch überragende Leistungen in den Vor- und Zwischenrundenspielen, war der Einzug in das olympische Finale gegen die Mannschaft aus den Niederlanden höchst verdient. Das Finale findet am 11. August statt und zieht die Blicke von Millionen von Zuschauern auf sich.

Rudern und Kanurennsport

Immer Garant für zahlreiche Medaillen sind die Kanu- und Rudersportler. Dies sollte sich auch bei der 30. Auflage der Olympischen Spiele in der britischen Hauptstadt London zeigen. Sieben Medaillen waren das Ziel. Mit immerhin sechs Mal Edelmetall kamen die Sportler dieser Vereinbarung sehr nahe. Am Dorney Lake in Eton feierten Zehntausende Fans nicht nur die Medaillen der britischen Mannschaft, sondern alle Sportler, die mit Kraft und Eleganz auf dem Wasser unterwegs waren.

Die Goldgräber von der Horse Guards Parade

Julius Brink und Jonas Reckermann: Ganz Deutschland fieberte am 9.August mit, als das deutsche Duo im Sand von London gegen den brasilianischen Weltmeistern Alison und Emanuel gegenüberstanden. In einem engen Match bezwangen die beiden Deutschen die Südamerikaner mit 23:21, 16:21 und 16:14. Der Platz auf dem seit Jahrhunderten der königliche Geburtstag gefeiert wird, bringt den Deutschen Glück und ihre fulminante Leistung sorgte für eine weitere Goldmedaille für Deutschland.

Natürlich gab es noch viel mehr große Momente der deutschen Athleten. So konnten zum Beispiel die Vielseitigkeitsreiter und Fechter in verschiedenen Klassen bisher überzeugen. Für alle, die keine Medaille erringen konnten bleibt die Devise: „Dabei sein ist alles!“ Im Fokus sollte zu allererst die persönlich zufriedenstellende Leistung stehen. 86 Medaillen sollte Deutschland bei dieser Olympiade ergattern, wenn es nach einigen im Vorfeld getroffenen Vereinbarungen geht. Diese Zahl erscheint jedoch utopisch. Immerhin hat es die deutsche Olympiamannschaft geschafft, mehr Edelmetall mit nach Hause zu nehmen, als noch vor vier Jahren. Diesen Athleten gilt vollster Respekt.